Ostergruß

Fragen und Wagen

Vor drei Tagen ist er gewaltsam, an das Kreuz genagelt, in den Tod gegangen. Sein Leichnam, in einer Grabeshöhle abgelegt, muss noch hergerichtet werden. An das Grab sind die Frauen gekommen, die den Freund und Lehrer bis zum Tod begleitet haben. Jetzt stehen sie hier, um die Leiche zu salben. Doch das Grab ist leer. Der Gesuchte ist fort. Es bleiben: Verwirrung, Angst und Erstarrung – und: die rätselhaften Worte der Männer in den leuchtenden Gewändern am Grab: »Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?« (Lukasevangelium 24, 5)

Soll das der Beginn von Ostern sein? Ja! Am Anfang steht das Fragezeichen, das den neuen Weg eröffnen will. Auf diesem Weg wird aus Unverständnis Klarheit, aus Furcht Hoffnung und aus Sprachlosigkeit Ermutigung. Wenn wir hier mitgehen wollen, stellt uns Gott auch heute – dir und mir – diese Frage: Was suchst du? Und wenn du Jesus Christus suchst, soviel wird gleich von den Boten am Grab verraten, dann suchst du keinen Toten. Bei ihm ist das Leben. Christus lebt! Als Christinnen und Christen können wir Zeuginnen und Zeugen des lebendigen Gottes sein, Liebe und Hoffnung in diese Welt tragen – erst recht, wenn es scheint, dass alles am Ende ist. Dies ist der erste Schritt nach dem Fragezeichen, der Übergang in eine Welt, die sich – im Kleinen und im Großen – österlich wandeln will. Ein Weg, den wir als Christinnen und Christen immer wieder neu wagen können.

Frohe Ostern wünscht Ihnen
Ihr Norbert Hörter, Pastor